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Zurück von der See

Hallo Ihr Lieben, hallo Paul, ich bin zurück und von der See habe ich erst mal genug. Ich erzähle Euch mal kurz was ich so alles erlebt habe.

Nachdem ich bei einer Werbeagentur angeheuert hatte um meine Kohle für die Kreuzfahrt zu verdienen, habe ich erst mal lange, lange nichts Spektakuläres erlebt. Erstens wusste ich nicht, dass eine Kreuzfahrt bzw. eine Weltreise eine teure Angelegenheit ist und zweitens wusste ich nicht, dass „Trainee of fu***** everything“ ein ziemlich unterbezahlter Job ist. Da muss man erst mal ein paar Jahre knechten um sich die paar Mark für die Kreuzfahrt zu verdienen. So habe ich erst mal 2 Jahre in der Agentur arbeiten müssen um die nötigen Kröten zu sparen. Vor lauter Arbeit wusste ich nicht wo mir der Kopf steht. Deswegen auch die Funkstille hier. Die Agentur aus Köln heißt ADUNIQUE.

Da waren viele nette Leute und Kollegen aber mein Job war leider, ehrlich gesagt, eben weniger spannend. Ich hatte erst einen repräsentativen Job in den Aufenthaltsräumen in der Küche der Agentur und sollte „einfach gut aussehen“, wie man mir sagte. Da dies mir natürlich nicht schwerfiel, bemerkten die Kollegen schnell, dass ich für Höheres bestimmt war. So bekam die die verantwortungsvolle Aufgabe den Chef der Agentur regelmäßig zu überwachen. Das klang spannend, war aber total langweilig und auch nicht besser bezahlt. Ich habe zig Überstunden machen müssen und musste ewig in einem Regal sitzen und dem Chef „über die Schulter“ gucken. Vollkommen unspektakulär aber „total wichtig“, wie man mir immer sagte.

Naja, ich war dann aber doch ziemlich froh als ich die Kohle für die Kreuzfahrt dann endlich zusammen hatte. Für eine Weltreise hatte es leider nicht ganz gereicht, aber für eine längere Kreuzfahrt war ordentlich Geld vorhanden. Ähem, sagen wir sooo.. zunächst vorhanden!

So bin also 2015 ich mit einem Mega-Kreuzfahrtschiff auf den Meeren rumgecruised. Von Rotterdam startend, habe ich die Nordsee, das Mittelmeer, den Atlantik und die Karibik gesehen.... Ich habe es mir wirklich gut gehen lassen und ich habe mindestens 40 Kilo zugenommen. Frisches, saftiges Gras gib es ja nicht auf so einem Schiff nicht und deswegen musste ich auf Pancakes, Pizza, Hamburger und Softeis umsteigen. Ich sag Euch meine Bikinifigur war dahin - Puuh, ein Glück gibt es aus der Zeit keine Fotos!!!

Okay, vielleicht kann man ja dann fast von Glück reden, dass ich von der Karibik dann eigentlich nix mehr gesehen habe. Da ist mir nämlich leider die Kohle ausgegangen und ich musste auf dem Schiff etwa 5 Monate unter Deck arbeiten und Wäsche waschen. Da ich mich mit Wolle auskenne, war das natürlich auch eine naheliegende Aufgabe. Ein netter Nebeneffekt war, dass ich dort meine Pfunde eigentlich wieder weggeschwitzt habe. Unter Deck, neben Trockner und Wachmaschinen läuft man bei der Hitze selbst ein! ;) Also, ich war zwar dort, weiß aber leider nicht wirklich genau wie es in der Karibik aussieht. So schipperte ich mich als Crew-Perwollschaf langsam wieder nach Europa.

Als ich dann genug hatte und es wieder irgendwie nach Rotterdam geschafft habe, habe ich meinen alten Chef angerufen und um einen Job gebeten. Der hat mich netterweise abgeholt und mir wieder eine Aufgabe gegeben. Jetzt arbeite ich nicht mehr wirklich in der Agentur, sondern verdiene mir meine Geld als „Au Pair“ und wohne beim Chef der Agentur in Bonn. Und das ist ganz okay so.  Dort spiele ich mit seinen zwei Töchtern, ärgere den Hund und gebe dem Gärtner Anweisungen wie „mäh“ oder Mäh maaa“. Alles viel weniger stressig als in einer Agentur. Da ich die Leute aus Köln aber mag bin ich ab und zu noch dort und schaue mir das treiben an.

Irgendwann will ich dann auch weiter. Da ich wie gesagt erst mal genug von der See habe, will ich demnächst was Anderes sehen. Zum Beispiel will ich noch hoch hinaus und evtl. mal die Berge sehen. In der Agentur gibt es jetzt übrigens wieder so einen „Trainee“. Das ist ein Mädel aus Süddeutschland und studiert was Digitales. Die hat auch erst mal mit „gut aussehen“ angefangen und hat sich aber so gut entwickelt, dass die Kollegen meinen, dass sie sicher Karriere machen wird. Auf „im Regal sitzen“ hat sie aber keinen Bock und deswegen hört sie auch bald auf.

Da ich ja auch keinen Bock habe, gehe ich vielleicht mit ihr mal Richtung Süden. Dort gibt es Berge, grüne Wiesen und vielleicht lerne ich da ja mal einen netten Bock kennen... ;)

Bis dahin & saludos, Eure Bine!