Dilemma

Hallo liebe Blog-Gemeinde. Kennt Ihr auch so eine ausweglose Situation, für die es keine richtige Lösung gibt? So eine Situation, in der Ihr nur falsch reagieren könnt, egal wie Ihr Euch entscheidet? In so einem Dilemma stecke ich gerade.

In meinem letzten Blog-Eintrag hatte ich Euch von meinen ersten Erfahrungen mit so einem kleinen Drück-Drauf-Computer-Ohne-Tastatur berichtet. Mittlerweile kann ich die Internetwildnis auch mittels SAFARI bewältigen. Bei meiner letzten Safari-Tour habe ich aber schreckliche Dinge gesehen. Diese kleinen Glasscheibencomputer werden zum Teil von Kindern hergestellt. Aber auch die Arbeitsbedingungen für die Großen sind nicht immer menschenwürdig. Das fängt bei der Gewinnung von Rohstoffen an, geht über die Produktion und reicht bis zur Verschrottung irgendwo in Afrika. Betroffen ist nicht nur die Marke, vor der ich gerade sitze, sondern auch viele Konkurrenzprodukte.

Was mache ich nun? Boykottiere ich diese Technik? Dann kann ich Euch aber nicht davon berichten und müsste wieder die alte Triumpf-Adler-Schreibmaschine aus dem Keller holen (und schauen, ob es irgendwo noch Farbbänder gibt). Außerdem ist Bloggen mit einer Schreibmaschine auch irgendwie schwierig. Ignoriere ich diese Informationen und mache einfach weiter wie bisher? Auch schwierig ... zumindest für einen Beagle mit Werten, Würde und Anstand.

Das ist mein Dilemma.

Da es zur Zeit keine garantiert kinderarbeitsfreie Alternative gibt, habe ich mich entschieden, die Technik erst einmal weiter zu nutzen und Euch gleichzeitig über die Sachlage zu informieren. Gemeinsam können wir etwas verändern: Sobald Fälle von Kinderarbeit oder menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen bekannt werden, reagieren die verantwortlichen Firmen immer sehr betroffen und geloben Besserung ... zumindest für kurze Zeit.

Ich werde zusätzlich auch noch einen Hinweis als Autosignatur an alle meine Mails anfügen: Dieser Text wurde mit Hilfe eines iPad erstellt. Es ist nicht auszuschließen, dass dieser Tablet-Computer oder einzelne Komponenten durch Kinderarbeit oder menschenunwürdige Arbeitsbedingungen hergestellt wurden. Der Autor dieser Zeilen distanziert sich ausdrücklich von dieser Form von Herstellungsbedingungen. Er würde gerne auf Hersteller zurückgreifen, die soziale und ökologische Standards für die gesamte Produktions- und Vertriebskette garantieren.

Ihr könnt den Text gerne für Eure Signaturen verwenden.

Euer Paul, der sich gerade fragt, wo und wie er produziert wurde ...