Pauls Blog

Botschaften des Präsidenten an das World Wide Web.

Ich hatte einen Traum

Liebe Blog-Gemeinde, heute bin ich schweißgebadet aufgewacht. Ich hatte einen Traum, einen unglaublichen Traum, eigentlich eine Vision. Aber lasst mich von Anfang an berichten.

Es ist Winter. Es ist kalt und damit überhaupt kein Wetter, um vor die Türe zu gehen. Das gilt besonders für hundeartige Kuscheltiere. Der geneigte Leser wird an dieser Stelle vielleicht einwenden, dass Kuscheltiere selten alleine vor die Türe gehen, ganz egal ob es stürmt oder die Sonne scheint. Kritische Zeitgenossen werden darüber hinaus noch bemerken, dass Huskys - also auch eine Hundeart - im Allgemeinen gerne im Schnee spielen. Ich kann dazu nur sagen: lasst uns zu einer anderen Zeit über diese kleinen Details sprechen. Hier geht es um Prinzipien.

Aeh, wo war ich stehen geblieben? ... Genau! Es war kalt, ich wollte nicht raus, Luka hat mit Betty gechattet und ich hatte Langeweile. Notgedrungen habe ich den Fernseher eingeschaltet. Zum Glück sind die Dinger immer im Standbymodus, so dass ich mit meiner Tatze nur auf die Fernbedienung drücken musste. Erwischt habe ich dann so einen Info-Kanal mit einer Doku über die alten Römer. Die Fernsehleute haben sich echt Mühe gegeben, denn sie haben umfangreiches Filmmaterial über die Sklavenkriege gezeigt. Filme, in denen man die alten Römer echt kämpfen sehen konnte. Wenn ich richtig informiert bin, dann waren Film und Fernsehen zu Zeiten Caesars noch nicht weit verbreitet. Der Sender muss ein echt gutes Archiv haben.

Eine grosse Rolle spielte damals ein Herr Spartacus, der als Sklave lebte und für einen Circus Maximus ausgebildet wurde. Spartacus schien das aber nicht besonders zu gefallen. Er schloss sich mit ein paar anderen Kumpels zusammen, wurde deren Präsident und kämpfte heldenhaft gegen das sklavenhafte Circusleben.

Ok, ich bin kein Sklave. Ich könnte meine grossen Kumpels verlassen wenn ich wollte und in einem Circus muss ich auch nicht arbeiten. Aber, liebe Blog-Gemeinde, die Parallelen liegen doch auf der Hand! Viele Kuscheltiere leben in Gefangenschaft und werden wie Ware gehandelt. Die Römer von heute sind die Kuscheltierdealer, die mit den armen und hilflosen Geschöpfen Gewinn machen. Dieser Gedanke hat mich den ganzen Abend und die Nacht beschäftigt.

Jetzt versteht ihr wahrscheinlich auch, warum ich schweißgebadet aufgewacht bin. In meinem Traum folgten mir Tausende von Kuscheltieren auf dem Freiheitsmarsch durch die Spielwarengeschäfte und Kaufhäuser. Gemeinsam befreiten wir Teddys, Hasen, Pferde, Schafe und Hunde aus der Sklaverei und marschierten in Richtung Berlin, auf das politische Zentrum der Großen. Uns schlossen sich dann auch einige Große an, die schon vorher in Stuttgart oder Gorleben demonstrativ geübt hatten und sich nun mit uns Kuscheltieren solidarisierten. Als dann aber, kurz vor Potsdam, Wasserwerfer den Traum erreichten, wachte ich auf.

So, liebe Blog-Gemeinde, jetzt kennt ihr meinen Traum der Freiheit. Zum Abschluss noch ein kleiner Hinweis: der Herr Spartacus hat sein Ziel nicht erreicht. Die Römer haben ihn erwischt und schlimmeres angestellt, als ihn in eine Waschmaschine zu stecken.

Euer Paul,der in seinem nächsten Traum zumindest bis nach Charlottenburg kommen will.