Pauls Blog

Botschaften des Präsidenten an das World Wide Web.

Kuscheltiere schenken?

Hallo liebe Blog-Gemeinde, als regelmäßige Gäste meiner Internetseite habt Ihr sicherlich auch meine Hinweise zu Weihnachtsgeschenken gelesen. Die zentrale Botschaft lautete: Auch Kuscheltiere freuen sich über kleine Geschenke. Ich kann diese Botschaft nicht oft genug wiederholen.

Heute widme ich mich einem verwandten Thema, das vermehrt zur Weihnachtszeit auftritt. Es geht um das Verschenken VON Kuscheltieren. Aus eigener Erfahrung kann ich Euch sagen, dass man dabei viel verkehrt machen kann. Ich will Euch daher einige Tipps geben, die eine frühzeitige Belastung der Mensch-Kumpel-Beziehung verhindern und damit viel Beziehungsarbeit ersparen, um das Vertrauen des Stofftiers zurück zu gewinnen.

1. Kuscheltiere sind kein Geschenk! Verschenken kann man nur Dinge oder Sachen, die dann in das Eigentum des Beschenkten übergehen. Wir Kuscheltiere verstehen uns ABER nicht als Sache und wollen nicht in der gleichen Reihe mit Geschenken wie Bücher, Hemden oder Socken stehen. Nennt die Stofftierübergabe vielmehr "Kontaktvermittlung" oder umschifft das Problem elegant, indem Ihr einfach sagt: "Hallo (hier den Namen des Beschenkten einfügen), ich habe einen Teddy gefunden und möchte ihn Dir gerne vorstellen".

2. Kaufen geht gar nicht! Da wir Stofftiere keine Sache sind und Sklavenhandel verboten ist, kann man uns auch nicht kaufen! Einigen wir uns doch einfach darauf, ganz auf diesen diskriminierenden Begriff zu verzichten. Nennen wir den Vorgang ... äh ... also den Umstand, dass der Teddy erst das Spielwarengeschäft verlassen darf, wenn eine gewisse Summe Geldes den Besitzer gewechselt hat ... doch einfach "Befreiung" oder "Lösegeldzahlung". Teddy wird es Euch ewig danken.

3. Teddy ist nicht gleich Teddy! Wenn Ihr ein Spielwarengeschäft betretet und dort viele gleiche Teddys seht, dann ist das nur in Euren Augen so. Jeder Teddy ist anders! Jeder Teddy hat eine eigene Persönlichkeit! Greift Euch aus einer Reihe von gleich aussehenden Teddys also nicht ein x-beliebiges Exemplar. Nehmt jeden Teddy einzeln heraus, schaut ihm tief in die Augen, riecht hinter seinen Ohren, sprecht ihn an, versucht, Kontakt aufzunehmen. Wahrscheinlich wird der Teddy nicht reagieren. Das dürft ihr aber auf gar keinen Fall falsch verstehen! Er ist nicht hochnäsig, er will bloss nichts falsch machen, um endlich einen Kumpel zu finden.

4. Geschenkpapier? Wenn Ihr Kuscheltiere in Geschenkpapier einwickeln wollt, ist das durchaus OK. Allerdings solltet Ihr folgende Ratschläge beachten. Nehmt einen ausreichend großen Karton, damit Teddy auch etwas Platz hat. Macht es Teddy mit einer kleinen Kuscheldecke oder einem flauschigen Handtuch gemütlich. Je flauschiger, um so besser! Bittet Teddy erst kurz vor der Übergabe, sich in den Karton zu legen, damit er sich nicht unnötig in der Kiste langweilt.

5. Nomen est omen! Jedes Kuscheltier braucht einen Namen. Optimal ist es natürlich, wenn Mensch und Kumpel sich gemeinsam auf einen Namen einigen. Da aber viele Kuscheltiere am Anfang etwas schüchtern und zurückhaltend sind, bleibt diese Aufgabe überwiegend an Euch Großen hängen. Seid Euch dieser Verantwortung bewusst! Beim Namen muss ich aber auch einmal grundsätzlich werden! Möppi ist kein Name! Froschi und Mausi sind es auch nicht! Kuscheltiere brauchen richtige Namen und keine Vorderzungenvokal endenden Verniedlichungsformen!

Soweit meine Tipps zum Weihnachtsfest ... dann klappt's auch mit dem Kumpel. Ihr seht, es ist überhaupt nicht schwer, wenn Ihr einige Regeln beachtet.

Euer Paul, der sich von einem Geschenk - damals mit einer roten Schleife um die Ohren (mir graut es heute noch) - zum Präsidenten der Allerbesten Kumpels entwickelt hat.