Pauls Blog

Botschaften des Präsidenten an das World Wide Web.

Pfandautomat

Hallo liebe Blog-Gemeinde. In der letzten Woche hatte ich euch über die Limo ohne Fußpilz und über Zutatenlisten auf Lebensmittelverpackungen berichtet. Da ich weitere Feldstudien betreiben wollte, habe ich meine Große bei ihrem letzten Einkauf begleitet.

Der Einkauf fing damit an, dass wir die Limo-Flasche am Pfandautomaten abgeben wollten. Leider waren drei Kunden vor uns.

Kunde 1 hatte einen großen blauen Sack voller Leergut dabei. Jackpot dachte ich, als er fertig war und der Automat auf Knopfdruck den Pfandbon mit einem kleinen Vermögen druckte.

Nach Kunde 1 folgte Kundin 2 - eine liebe, nette Oma, die sich kritisch den Automaten ansah und aus Respekt vor der ungeheuren Ingenieurleistung einen gehörigen Abstand hielt. Mit ausgestrecktem Armen steckte sie die Flaschen in die dafür vorgesehene Öffnung und schaute zwischen den einzelnen Flaschen immer in die Einfüllöffnung, um zu kontrollieren, ob die Flaschen wirklich vom Erdboden verschwunden waren. Leider hatte sie am Ende auch eine Flasche dabei, die der Automat nicht annahm. Mehrfach versuchte sie, die Flasche vorwärts und dann auch rückwärts in den Automaten zu legen. Vergeblich! Erst als sich Kundin 3 einschaltete und Kundin 2 informierte, dass diese Flasche von einer anderen Einkaufskette stammt, gab die Oma auf und drückte die Bon-Taste.

Danach war Kunde 3 mit einem kleinen Korb leerer Flaschen dran. Das Warten hat ein Ende. Langsam atmete ich auf und freute mich schon auf den anstehenden Einkauf.

Kunde 3 waren eigentlich zwei: Mutter und Kind. Souverän und zielsicher befüllte die Mutter den Automaten. Dann meldete sich lautstark das Kind, da es auch einmal den Automaten mit Bionade-Flaschen füllen wollte. Wahrscheinlich aus pädagogischen Gründen gab die Mutter dem Drängen nach, um den Nachwuchs schon sehr früh mit Recycling-Kreisläufen vertraut zu machen. Auf Zehenspitzen und mit ausgestreckten Armen versuchte der Kleine, das Automatenabenteuer zu bestehen. Natürlich waren pro Flasche mehrere Anläufe notwendig, um die Einfüllöffnung zu treffen. Nach jeder Flasche erhielt der Kleine ein ausführliches Lob. Um abschließend den Bon zu drucken, musste er allerdings auf den Arm genommen werden. Aber auch das gehörte zur heutigen Unterrichtsstunde.

Schließlich waren wir dran. Allerdings blinkte eine Lampe und auf dem Display war zu lesen, dass der Automat voll ist.

Meine Große stellte die mitgebrachten drei Pfandflaschen neben den Automaten. Der weitere Einkauf fiel leider aus. Abends rief sie dann ein Pizza-Taxi.

Euer Paul, der sich gerade fragt, warum das Pfand auf Einwegflaschen viel höher ist als bei Mehrwegflaschen