Six feet under

Hallo liebe Blog-Gemeinde. Ich habe mich in der letzten Woche etwas mit Philosophie beschäftigt. Ihr wisst schon: Platon, Kant, Precht. Die Fragen, die diese großen Denker denken, scheinen Euch Menschen stark zu beschäftigen. Wo komme ich her? Wer bin ich? Was bin ich? Was ist der Sinn des Lebens - und was kommt danach?

Für uns Stofftiere sind die Antworten auf viele dieser Fragen klar. Wo wir herkommen, steht meistens auf einer kleinen Stofffahne, die überwiegend in der Nähe unserer Popos angebracht ist. Der Sinn unseres Lebens ergibt sich schon aus unserer Bezeichnung - wir sind Kuscheltiere mit einer Betonung auf Kuschel. Und wer ich bin, ist ja wohl klar: Paul, Kuscheltier, Beagle und Präsident.

Eine Frage können wir hingegen nicht beantworten: Was passiert nach dem Kuscheltierleben? Hier sind wir genauso auf Vermutungen angewiesen wie Ihr Großen. Während Ihr Menschen irgendwann "six feet under" landet, was keine wirkliche Antwort auf die Frage nach dem Danach ist, sieht unsere letzte Ruhestätte meist grau aus und hat einen Plastikdeckel. Einen Friedhof der Kuscheltiere gibt es bisher nicht, auch wenn Herr Spielberg diesen Eindruck mit dem gleichnamigen Film erweckt.

Einige Große bringen ihre wirklichen Hunde, Katzen und Vögel zu einem Präperator, um zumindest den Körper zu erhalten. Für mich ist es unvorstellbar, als ausgestopfter und seelenloser Beagle irgendwo in einem Regal zu sitzen und nach Formalin zu riechen - oder als konservierter Kuscheltier-Präsident in einem Museum zu landen, um von Horden kleiner Kinder bei einem Klassenausflug begafft zu werden.

Doch zurück zur Ausgangsfrage nach dem Danach. Da auf dem Zettel an meinen Hinterteil kein Hinweis auf die Zeit nach meinem Leben als Kuscheltier steht, lasse ich mich einfach überraschen und hoffe, dass es nichts mit Wasser und Waschmaschine zu tun hat.

Euer Paul, der noch einen Tipp loswerden möchte: Vor dem Danach kommt das Jetzt ... und jetzt ist genau die richtige Zeit, ein kleines Mittagsschläfchen zu machen.