Pauls Blog

Botschaften des Präsidenten an das World Wide Web.

Ich schreibe selber!

Hallo liebe Blog-Gemeinde! Wenn man sich als kleiner Kuschelhund mit dem Geschehen in der Welt beschäftigt, tauchen auf einmal Probleme auf, von denen ich in meinen wildesten Träumen nicht gedacht hätte, dass sie auch uns Allerbeste Kumpels betreffen. Aber der Reihe nach. Es soll Große geben, die ihre Texte nicht selber schreiben oder in ihren Texten Abschnitte von anderen einfügen, ohne dies kenntlich zu machen. Es gibt sogar eine Berufsgruppe, die sich Geisterschreiber – ghostwriter – nennt und ihr Geld damit verdient, für andere Texte zu schreiben. Was kann man also noch glauben? Wem kann man noch trauen? Um es euch gleich zu sagen: Ich schreibe meine Blog-Einträge selber! Ich schreibe nicht ab! Und ich lasse auch nicht andere für mich schreiben, dafür habe ich nämlich überhaupt kein Taschengeld. Ich gebe Euch mein Ehrenwort.(1)

Ihr wisst wahrscheinlich alle, von wem ich gerade schreibe. Es geht um den Minister, der scheinbar den Hindukusch so schön findet, dass er dort mit seiner Frau hinfährt, um in einer Talkshow aufzutreten. Als „Talkshow auf Steuerzahlerkosten“ bezeichnete die Süddeutsche Zeitung die Show. (2) Aber darum geht es heute nicht. Vielmehr geht es um die Frage, ob er seine Doktorarbeit selber geschrieben hat, oder ob er bewusst oder unbewusst Zitate von anderen verwendet hat, ohne dies kenntlich zu machen. Wie auch immer, in der wissenschaftlichen Welt der Großen ist "copy and past" nicht angesagt. Und wenn man es doch macht, sollte man dafür sogenannte Fußnoten verwenden. Fußnoten haben aber nicht mit musikalischen Socken zu tun sondern sind wichtige Hinweise, die immer unten auf einer Seite stehen – also da, wo Große und Kumpels normalerweise die Füße haben.(3)

Wenn der Minister schon bei seiner Doktorarbeit die Möglichkeit von Fehlern bei den Fußnoten eingesteht, (4) dann frage ich mich als Präsident der Allerbesten Kumpels, ob er auch bei der Ausübung seines Amtes immer alles selber macht oder auf Hilfe angewiesen ist. Schreibt er seine Reden und Pressemitteilungen selber oder lässt er schreiben? Sind die Gesetzesentwürfe wirklich aus seiner Feder oder stammen sie von irgendwelchen Geisterschreibern? Wie ihr merkt, bin ich von der Vorgehensweise der Großen ein wenig irritiert. Was kann man heute wem noch glauben?

Bei den Allerbesten Kumpels ist das einfach. Der Präsident – also ich – macht alles selber. Ich wollte sogar schon eine eigene Kumpels-Verfassung schreiben.(5) Ich sage das, was ich denke und nicht das, was andere schon gedacht haben. Die Kumpels brauchen eine Führungspersönlichkeit und keinen Abschreiber. Deswegen werde ich bei der im Sommer anstehenden Neuwahl auch wieder gute Chancen auf eine Wiederwahl haben.

Euer Paul,

der überhaupt keinen Spass daran hat, Texte von anderen abzutippen.

(1) Die Formulierung „Ich gebe Euch mein Ehrenwort“ könnte als Plagiat gewertet werden, da ein Politiker der Großen eine ähnlich lautende Formulierung 1987 im Zusammenhang mit einer Bespitzelungsaffäre genutzt hat. Dem ist aber nicht so. Jeder Vergleich mit diesem Politiker wird von mir auf das schärfste abgelehnt. Kuscheltiere lassen niemanden bespitzeln.

(2) Wenn Ihr noch die alten Zeitungen habt, dann schaut Euch einfach einmal die Ausgabe der Süddeutschen Zeitung vom 22.01.2011 an. Wenn nicht, findet Ihr den Artikel auch auf der Internetseite der Zeitung.

(3) Da diese Aussage zum Allgemeinwissen gehört, ist hier keine Quellenangabe notwendig.

(4) Ja, das hat er gemacht. Ich war zwar nicht dabei, habe es aber in der Tagesschau vom 16.02.2011 gesehen.

(5) Schaut Euch einfach noch einmal meinen Blog-Eintrag vom 24.01.2011 an.